Weltkatastrophenbericht 2012
73 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht
73 Millionen Menschen auf der Welt haben ungewollt ihr Zuhause verlassen müssen. 43 Millionen davon sind auf der Flucht vor Kriegen und Konflikten. 15 Millionen Menschen sind auf Grund von Naturkatastrophen auf der Flucht, und weitere 15 Millionen mussten auf Grund von Industrie- und Infrastrukturprojekten - zum Beispiel dem Bau von Dämmen – ihrer Heimat den Rücken kehren.
Diese Zahlen gehen aus dem Weltkatastrophenbericht der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften vor.
Neben den Zahlen zu Flüchtlingen und Migration liefert der Weltkatastrophenbericht auch Zahlen und Statistiken zu Naturkatastrophen weltweit. Naturkatastrophen haben danach im Jahr 2011 Schäden in einer Höhe von 365,5 Milliarden US-Dollar verursacht. Das ist die höchste Zahl der vergangenen zehn Jahre und ist auf das Erdbeben und den nachfolgenden Tsunami in Japan im März 2011 zurückzuführen. Allein diese Katastrophe hat 210 Milliarden US-Dollar an Schäden verursacht. Gleichzeitig war im Jahr 2010 die Anzahl der Naturkatastrophen mit 336 die geringste der vergangenen zehn Jahre.
Der Weltkatastrophenbericht zeigt, dass Menschen aus unterschiedlichsten Gründen auf der Flucht von ihrem eigentlichen Zuhause sind.
„Unabhängig von ihrem aufenthaltsrechtlichen Status oder dem Grund, warum sie fort sind, müssen Menschen in Sicherheit und Würde leben können. Das bedeutet zum Beispiel ein Recht auf Schulbildung für Kinder und Jugendliche und ein Recht auf gesundheitliche Versorgung“, sagt DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters
Für Menschen, die einen offiziellen Flüchtlingsstatus haben (etwa 15 Millionen weltweit), sind diese Rechte in der Genfer Flüchtlingskonvention verankert.
Allein in Deutschland leben aber auch zwischen 250.000 und 500.000 Menschen in der sogenannten „aufenthaltsrechtlichen Illegalität“. Sie genießen kaum formelle Rechte. Sie leben in ständiger Furcht, dass die Ausländerbehörden informiert und sie abgeschoben werden, wenn sie zum Beispiel ein Krankenhaus aufsuchen. Das DRK fordert daher, dass Krankenhäuser von ihren Übermittlungspflichten gegenüber Ausländerbehörden befreit werden.
„Es darf nicht sein, dass Schwangere aus Furcht vor Abschiebung keine gesundheitliche Hilfe suchen“, so Seiters.