Weltflüchtlingstag: DRK-Suchdienst zeigt Film #387 - Ertrunken im Mittelmeer
Sondervorführung des Suchdienstes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) anlässlich des Weltflüchtlingstags am 22. Juni 2023, 17:30 Uhr, im Kino "Abaton" in Hamburg.
Der Film #387 - Ertrunken im Mittelmeer begibt sich auf Spurensuche im Zusammenhang mit einem der bislang schwersten Schiffsunglücke, das sich je im Mittelmeer ereignet hat: Ein Schiff aus Libyen war am 18. April 2015 vor Catania/Italien gesunken. Schätzungen zufolge sind dabei bis zu 1.000 Menschen aus Afrika auf der Flucht ums Leben gekommen; nur 28 Schutzsuchende haben den tragischen Vorfall überlebt. Nachdem das gesunkene Wrack auf Veranlassung der italienischen Regierung hin ein Jahr später geborgen worden war, bemühte sich das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) zusammen mit dem Italienischen Roten Kreuz und anderen Nationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften sowie den italienischen Behörden darum, die Identitäten der Verstorbenen zu klären, um ihnen damit ihre Würde zurückzugeben. Bis September 2022 konnten 6 Schicksale geklärt und die Familien der Verstorbenen informiert werden. Über viele Jahre hinweg bleiben Angehörige weltweit weiterhin auf der Suche nach ihren Vermissten. Der Film veranschaulicht damit eindrucksvoll auch das humanitäre Mandat der Suchdienstarbeit und die damit verbundene Hoffnung auf Gewissheit für Familien: Suchdienst ist seit über 150 Jahren eine Kernaufgabe der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung und wahrt das Recht zu erfahren, wie es den eigenen Angehörigen geht oder was aus ihnen geworden ist.
Im Jahr 2022 erreichten den DRK-Suchdienst 1.344 neue Suchanfragen nach Angehörigen, die infolge bewaffneter Konflikte, Katastrophen, Flucht, Vertreibung oder durch Migration voneinander getrennt worden sind, und bei denen entweder der Suchende in Deutschland lebt oder der Gesuchte in Deutschland vermutet wird. Der DRK-Suchdienst arbeitet weltweit mit dem Suchdienst-Netzwerk der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung zusammen, um diese Menschen zu finden und sie wieder mit ihren Familien in Kontakt zu bringen. Das Netzwerk besteht aus dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und den Suchdiensten der 192 Nationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften.
Weitere Informationen und Newsletter: drk-suchdienst.de
Zusätzliche Informationen auch im Anhang.