Ebola-Epidemie: Maßnahmen des DRK und aktueller Hilfsflug nach Sierra Leone – ein Überblick
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) verstärkt seinen Einsatz im Kampf gegen Ebola in Westafrika.
Ein erster Hilfsflug ist am Dienstag, den 4. November von Berlin-Schönefeld gestartet. An Bord des Frachtflugzeugs befinden sich 25 Tonnen Hilfsgüter für die Ebola-Behandlungsstation in Sierra Leone. Weitere Hilfsflüge sind geplant. Zurzeit sind sechs DRK-Helfer in Westafrika, zehn weitere, einschließlich einer Beistellung durch die Bundeswehr, werden in der ersten Novemberwoche ausfliegen.
Vor Ort in Sierra Leone verstärkt und erweitert das DRK eine bereits von der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften betriebene Behandlungsstation für Ebola-Kranke. In Liberia (Monrovia) bereitet das DRK aktuell mit personeller und logistischer Unterstützung der Bundeswehr die Inbetriebnahme einer weiteren Behandlungsstation vor. Zusätzlich unterstützt das DRK die nationalen Rotkreuzgesellschaften der von Ebola betroffenen Länder.
Was macht das DRK aktuell?
Das DRK schickt jetzt für den Auf- und Ausbau der Behandlungsstation Hilfsgüter wie Behandlungszelte, Stromgeneratoren, Chlor zur Desinfektion und Klimaanlagen nach Sierra Leone. Weitere Hilfsflüge für Liberia sind in Planung. Das DRK hatte am 8. Oktober jeweils ein Erkundungsteam (Field-Assessment) nach Liberia und nach Sierra Leone entsandt, um wesentliche Informationen für die konkreten weiteren operativen Schritte zu ermitteln. Die Erkundungen sind nun abgeschlossen, die Teams sind nach Hause zurückgekehrt.
Aufbauend auf den Erkenntnissen der Erkundungsteams werden die Hilfen nun konkret vorbereitet und umgesetzt:
- In Sierra Leone wird ab sofort das von der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften betriebene Ebola-Behandlungszentrum in Kenema vom DRK erheblich unterstützt und von derzeit 20-30 Betten auf zunächst 60 und möglicherweise bis zu 100 Betten ausgebaut. Drei DRK-Helfer befinden sich bereits vor Ort im Einsatz, der Kinderarzt und DRK-Helfer Professor Joachim Gardemann hat die Leitung des Behandlungszentrums übernommen.
- In Liberia (Monrovia) wird das DRK Mitte November ein Behandlungszentrum übernehmen, das derzeit von der Weltgesundheitsorganisation WHO baulich fertiggestellt wird. Das DRK wird die medizinische Ausstattung für dieses Krankenhaus liefern und mit personeller Unterstützung durch die Bundeswehr betreiben. Die ersten drei (medizinischen und technischen) Helfer des DRK sind am 26.10. nach Liberia in den Einsatz geflogen, um die Öffnung vorzubereiten, drei weitere fliegen in der ersten Novemberwoche. Zwei Hilfsflüge mit dringend benötigtem Material zur Ausstattung der Behandlungsstation starten Anfang November.
- Das DRK unterstützt die Aktivitäten der nationalen Rotkreuzgemeinschaften zur Stärkung der lokalen Gesundheitsstrukturen (Case Tracking, sachgerechte Bestattungen und Aufklärungs- bzw. Präventionsmaßnahmen) In Intensivkursen in Würzburg werden weitere Freiwillige auf ihren Einsatz vorbereitet. Diese Kurse werden vom DRK in Zusammenarbeit mit dem Missionsärztlichen Institut und der Missionsärztlichen Klinik in Würzburg ausgerichtet. Auf dem Lehrplan des zweitägigen Kurses stehen insbesondere der richtige Umgang mit der Schutzausstattung, mit Mitteln und Wegen der Desinfektion oder dem Patientenscreening. Das Kurrikulum wurde von Ärzte ohne Grenzen (MsF) entwickelt und dem DRK zur Verfügung gestellt.
Wie viele Freiwillige haben sich gemeldet? (Stand: 06.11.2014)
Bisher haben sich 2833 Interessenten per Telefon oder Mail gemeldet, und 464 Anfragen von Zivilisten bei der Bundeswehr wurden dem DRK übermittelt. Über das DRK HR-net sind 900 konkrete Bewerbungen eingegangen. Von den bisher gesichteten Bewerbungen sind 377 Personen grundsätzlich für den schwierigen Einsatz geeignet, darunter 126 Ärzte. Zugleich gehen nach wie vor weitere Bewerbungen ein und es sind noch nicht alle vorliegenden Bewerbungen final ausgewertet.
Die Freiwilligen werden nach Kriterien wie Berufserfahrung, Tropentauglichkeit und Englischkenntnissen ausgewählt. Die Arbeit in diesen beiden klinischen Einrichtungen erfordert eine hohe Personalrotation – einerseits bedingt durch den physischen und psychischen Anspruch der Tätigkeit, andererseits durch den hohen Betreuungsbedarf der Patienten. Medizinisches Personal wird vor Abreise und fortlaufend vor Ort geschult und soll alle 4 Wochen ausgetauscht werden. Die beiden Projekte in Liberia und in Sierra Leone sind auf zwölf Monate angelegt, für die ersten zwei bis drei Monate ist der Personalbedarf mittlerweile gedeckt.
Wie kann der Einzelne helfen?
Ebola muss vor Ort bekämpft werden, um es so schnell wie möglich einzudämmen. Der Einsatz des DRK in Westafrika wird zum Teil von der Bundesregierung finanziert. Darüber hinaus unterstützt das DRK mit Spendengeldern die dringend notwendige Stärkung der lokalen Gesundheitsstrukturen in der Region, der Ausbildung von Freiwilligen für den Einsatz in Ebola-Gebieten und der Freiwilligen von den Nationalgesellschaften des Roten Kreuzes vor Ort. Je mehr Menschen direkt in den betroffenen Gebieten aufgeklärt und geschult werden können, desto eher wird eine weitere Ausbreitung verhindert.
Das DRK benötigt für seinen Kampf gegen Ebola dringend Spenden:
Spendenkonto:
IBAN DE63370205000005023307
BFSWDE33XXX (Bank für Sozialwirtschaft)
Alternativ: Kto.: 41 41 41 BLZ: 37020500
Stichwort: Ebola
Pressekontakte: Dr. Dieter Schütz, Tel. 030 – 85404-158, schuetzdrk.de Alexandra Burck, Tel. 030 - 85404 155, burckdrk.de